So ging es mir vorhing grad mit dem Wort "Prioritäten".... wenn ich dieses Wort noch oft schreibe, werden wohl seltsame Abwandlungen an dessen Stelle erscheinen. Verwundern Sie sich also bitte nicht! Alle folgenden Worte mit Endung "... täten" meinen in Wahrheit "Prioritäten". Meine Hand ist versucht, jetzt zum Beispiel "Animositäten" (was bedeutet dies denn..?) auszudrucken und in meinem innern Auge sehe ich ein Bild einer alten Kirche mit einem "Prioren" davor (was ist ein Prior?).
Inzwischen habe ich den Prioren gegoogelt und herausgefunden, dass es sich um einen Vorsteher eines Kloster handelt. Nun ja. Ich wollte ja über "Prioritäten" schreiben.)
Die intensive Zeit, die uns nun seit vielen Monaten in verschiedensten Farben bewusst begleitet, zeigt sich auch im Thema "Prio-Dings". Wenn das Leben, der Alltag, intensiver erscheint, kommt man nicht drumherum, Prioritäten zu setzen, will man nicht wahnsinnig werden. Finden Sie nicht auch?
Dies ist nicht nur in meinem Bekannten- und Familienkreis, in meinem Berufsalltag und im meinem eigenen Privatleben zu erkennen, sondern auch Netzwerkpartner berichten mir dies im Zusammenhang mit Zu- und Absagen von Kursen und Anlässen. Wir scheinen zur Zeit derart von vielen Dingen überflutet zu sein, dass es uns schwer fällt, uns für etwas zu entscheiden. Hier nur einige Beispiele:
- Täglich haben wir eine grosse Auswahl von wundervollen geschriebenen, interessanten Artikeln in Zeitungen, in Social Medias (Facebook, Xing, Youtube etc), Newslettern (falls Sie sich hier nicht entscheiden können - lesen Sie auf jeden Fall immer unseren als ersten, dann kann nichts passieren... ;-) ) und online-News-Platformen. Wann haben wir nur die Zeit, diese Geschenke zu lesen?
- Jedes Wochenende könnten wir an X-verschiedenen Einladungen teilhaben. Für welche sollen wir uns entscheiden? Überall sind nette Menschen, niemanden wollen wir durch unsere Absage verletzen.
- Es würde uns vielleicht gefallen, etwas für unsere Weiterbildung zu tun. Dazu gibt es ein immer grösserer Angebot an Info-Anlässen, Workshops, Seminaren und berufsbegleitenden Ausbildungen. Für welchen sollen wir uns Entscheiden? Wir wollen weder Zeit noch Geld falsch einsetzen.
Und so weiter. Wir werden überall mit einem riesigen Angebot "überflutet". Könnte man meinen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dieser Überflutung umzugehen. Man kann sie zum Beispiel ignorieren. Wer weiss, vielleicht verschwindet sie dann plötzlich?
Oder man könnte sie beschimpfen. Indem wir über die Einladung zum Apéro runterziehen, wer will schliesslich schon ein Haus einweihen.