Mittwoch, 12. November 2014

Vorweihnachts-Zeit = Stress-Zeit?

Teilweise hat es schon Ende Oktober begonnen: Die Einstimmung auf die Weihnachtszeit über die Werbekanäle. Denke ich zurück an die vergangenen Jahre, erinnere ich mich; es läuft schon lange Zeit so: Vor allem die Waren- und Printgeschäfte machen auf ihre Weihnachts-Angebote aufmerksam. Als Unternehmerin weiss ich, wie wichtig es ist, rechtzeitig Angebote zu kommunizieren. Als Konsumentin kann es auch nerven.

Der Grundtenor, den ich in vergangenen Jahren dazu hörte, waren oft Aussagen wie:

  •       "Das fängt ja wieder früh an"
  •       "Wir schenken uns sowieso nichts mehr, wir haben ja alles."
  •      "Weihnachtszeit ist nur Stress und Hektik."
  •       "Danke für Deine Einladung, aber wir haben jeden Abend schon etwas vor; Geschäfts-, Vereinsessen oder andere Weihnachtsanlässe."



Kindheitserinnerungen an die Vorweihnachtszeit lassen in mir eine wundervolle und zauberhafte Energie aufkommen: Wir nahmen uns die Zeit zum Backen, Gschänkli basteln, Käfelen und Tee trinken, dick in Mäntel eingemulmt Weihnachtsmärkte und Adventsfenster zu besuchen und jeden Tag gespannt ein "Törli" des Adventskalenders aufzumachen.

Diese Energie gefällt mir viel besser... Ihnen auch? Ich frage mich, weshalb viele Menschen "den Verleider" an der Vorweihnachtszeit haben. Hat es mit ihrem Glauben zu tun, weil sie Weihnachten sowieso nicht feiern wollen? Oder hat es mit dem "Stress" zu tun, den die vielen Apéros und Essen mit sich bringen? Oder ist es tatsächlich der "Gschänkli-Verleider", der wie ein Virus um sich schlägt? Als Selbständige weiss ich, dass Feiertage wie auch Ferienzeit oft Mehrarbeit im Vorfeld mit sich bringen. Ist dies vielleicht auch mit ein Grund, weil viele Berufstätige in den Adventswochen noch soviele Pendenzen erledigen wollen?

Solche Tendenzen geben mir ein enges und dunkles Gefühl. Schon vor Jahren habe ich beschlossen, dass ich mir "meine" schönen Gefühle, die mir die Vorweihnachtszeit verstärkt zur Verfügung stellt, nicht nehmen lassen möchte. Wenn immer es irgendwie ging, habe ich mir etwas Besonderes überlegt, das ich mit Freude und Hingabe ausgeführt habe. Einige von Ihnen, liebe Leser, sind treue Kunden von mir und erinnern sich vielleicht an meine Geschäftsanlässe wie den "Advents-Bazar" oder andere Advents-Events, welche ich genau mit diesem Motiv durchgeführt hatte.

Privat ist es mir stets gelungen, eine Entschleunigung umzusetzen. Klar habe ich meine Termine und internen Pendenzen durchgeführt und abgearbeitet. Aber ich beschloss jeweils, dies mit einer Ruhe und Gelassenheit zu tun, als ob ich die Zeit dehnen könnte. Geholfen haben mir dabei folgende Punkte:

·      Der Schnee und das Schneien: Sanfte Schneeflocken geben mir das Gefühl von Entschleunigung, Ihnen auch? Alles scheint langsamer zu werden, die Dinge und Menschen um mich herum, aber auch ich selbst in mir drin.
·      Weniger Termine für Essen und Apéros annehmen: Ich überlege mir stets gut, wohin ich gehen möchte und warum. Tut mir das Sein dort gut? Sind es Menschen, die so denken und funktionieren wie ich? Werde ich gestärkten Herzens und mit frohem Bewusst-sein heimgehen? Für Anlässe, für die ich mich entscheide, sage ich sofort und verbindlich zu. Andere sage ich dankend ab, damit alle Gastgeber weiterplanen können.
·      Bewusste Zeiten der persönlichen Musse einplanen und umsetzen: Möchte ich Guetsli, Gritibänzen oder Lebkuchenhäuser backen? Möchte ich in Ruhe und mit Genuss in meinen Büchern schmöckern und dabei einen leckeren Zimt-Kaffee schnausen? Würde mir ein schöner Spieleabend mit Freunden gefallen? - Egal was, Hauptsache es nährt mein Inneres, streichelt meine Seele und ich fühle mich gut währenddessen und danach.

Es ist ja egal, wie man es macht; aber es lohnt sich definitiv, sich ein wenig Gedanken darüber zu machen, wie man sich etwas Gutes tun kann, nicht wahr? Obige Punkte sind einige von Vielen, die einen im Geniessen der Adventszeit helfen. Hauptsache, Sie tun es bewusst, können sich vorgängig darauf freuen und freuen sich während der Ausführung und auch danach in den Gedanken daran. Denken Sie gerade in diesen Zeiten an Menschen, denen Sie etwas Gutes tun können! Sogar "einsame" Menschen können anderen eine Freude machen. Es muss sich nicht immer um "beste Freunde" handeln. Auch der Briefträger schätzt ein Lächeln und einen lieben Gruss... ;-)
So geben Sie sich einen Mehrwert im Stärken Ihrer Ruhe und Gelassenheit. Und schlussendlich schenken Sie sich auf diese Weise ungefähr 6 Wochen des Jahres (eineinhalb Monate!), wo Sie "runterfahren" und auftanken können. Und so neben bei sind Sie ein "Vor-Bild"; denn Sie stecken andere mit Ihrem entschleunigten Sein an und inspirieren, wollen wir wetten?

Finden Sie nicht auch, dass es sehr an unserer inneren Haltung liegt, ob wir etwas geniessen und ob wir einen Gewinn aus Etwas ziehen?

Was sind Ihre persönlichen Rezepte und Tipps, die Adventszeit als Ruhepool und Zeit des Auftankens zu erleben? Es würde mich freuen, wenn Sie im Anschluss an diesen Blogtext Ihre guten Erfahrungen mit allen Lesern teilen.

Übrigens veranstalte ich als Autorin im Geiste von Naida und ihrem Schutzengel Maya (die beiden kommen in meinem Roman "Ein Schutzengel kommt selten allein" vor) am 27. November einen Workshop-Nachmittag, wo wir noch auf eine andere Art und Weise unsere Advents-Energie bewusst bereichern: Indem wir unsere Schutzengel bewusst näher bitten und unsere persönliche, genussvolle Vorweihnachts-Energie aufbauen. Es würde mich freuen, wenn Sie auch dabei sind! Hier erfahren Sie mehr darüber: Schutzengel-Special zum Advent (www.chantalbavare.ch).

So bleibt mir nur noch, Ihnen eine zauberhafte und genussreiche Vorweihnachtszeit zu wünschen!


Herzlich, Chantal Perrinjaquet


Mittwoch, 22. Oktober 2014

Selbstliebe - ein Egotripp?

Wenn Sie mich ein wenig kennen, wissen Sie, wieviele Feuer ich meist gleichzeitig ob habe. Und ich kann Ihnen sagen; es ist wunderbar! Obwohl es für mich immer wieder von Neuem eine Herausforderung ist, meine Ressourcen und Kräfte gut einzuteilen, macht es tiefe Freude, mehrere Projekte aufs Mal zu betreuen. Was kann ich für mich tun, bevor ich für andere da bin? - Selbstliebe pur.


Im Zusammenhang mit den aktuellen Projekten habe ich in den vergangenen Tagen oft über das Thema "Selbstliebe" nachgedacht, mich mit Menschen um mich herum auch darüber ausgetauscht. Ich stelle fest, wieviele dieses Thema mit einem "Egotripp" gleichsetzen. "Wer bin ich, mich selbst zu lieben? Wer bin ich, diesem Punkt Gewicht zu geben?" ist oft eine Resonanz, eine spontane Reaktion in irgend einer Form.

Nun, ich gebe zu... ich kenne das zu genüge. Und ich denke, den Meisten geht es so, wie es mir jahrelang auch gegangen ist, bevor ich mich ernsthaft und täglich mit meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung befasst habe: Ich wurde zur Bescheidenheit erzogen. Dazu, dass die Bedürfnisse anderer zu erst kommen. Dazu, dass man darüber nachdenkt, was andere wohl über einen denken. Dazu, dass ich nur dann Anerkennung ernte, wenn ich mich komplett und klar ersichtlich für andere "aufopfere" und einsetze. Dann werde ich gemocht! Das gibt einen guten Ruf in der Gesellschaft! Das ist rechtschaffend! "Das ist eine Gute, sie setzt sich so selbstlos für Andere ein!"

Aus dieser Position heraus kann "Selbstliebe" nur als "Egotripp" ankommen, das verstehe ich sehr gut. "Wer bin ich, mich selbst zu lieben? Wer bin ich, mich selbst an erster Stelle zu setzen? So was von egoistisch."

Interessant ist ja, dass der Volksmund hingegen auch sagt, dass "nur wer sich selbst liebt, wirklich lieben kann".  Das ist auch sehr spannend, finden Sie nicht auch? Ich könnte wetten, dass jeder diesen Satz unterschreiben kann. Denn wer sich selbst ablehnt, kann sich kaum öffnen und somit kaum andere oder Anderes lieben.

Mit "lieben" ist hier natürlich das "Annehmen", das "Stehen lassen" gemeint. Zuerst sich selbst anzunehmen bedeutet, auch beim Umfeld toleranter sein zu können. Sich als Basis zum Erkennen von Dingen und Menschen sagen können: "Das oder der ist OK, obwohl ich es anders machen würde."

Gehen wir nun zurück zur "Selbstliebe", ist damit tatsächlich nicht das Polieren des arroganten Egos gemeint, sondern das "Annehmen" seiner Selbst und das "ich finde mich OK".

Wie wichtig dieses Annehmen ist, zeigt sich in derart vielen Dingen, achten Sie mal darauf!
  • Haben Sie auch schon jemandem einen aufrichtigen Gefallen machen wollen - und der konnte ihn nicht annehmen? (Ob dieser Mensch sich selbst wirklich liebt?)
  • Haben Sie auch schon Menschen erlebt, die mit einer Begebenheit hadern - anstatt sie anzunehmen und den Frieden darauf zu legen? (Ob dieser Mensch sich selbst wirklich liebt?)
  • Haben Sie auch schon jemanden gekannt, der nicht verzeihen konnte, was ihm angetan worden ist? (Ob dieser Mensch sich selbst wirklich liebt?) 

Diese Situationen haben gemeinsam, dass die Menschen dahinter in den meisten Fällen Schwierigkeiten haben, sich selbst anzunehmen, sich selbst wirklich zu lieben. "Ich bin ok und Du bist ok", wäre eine wunderbare Basis zur toleranten Öffnung nach aussen. Und wie Sie auch dieser Phrase aus dem Volskmund entnehmen können: Zuerst kommt das "ich"...

Auch bei "nur wer sich selbst wirklich liebt, kann andere wirklich lieben " kommt zuerst das "ich".

Wenn wir ehrlich sind, sollte immer zuerst das "ich" kommen. Gerade bei Menschen, die so funktionieren wie Sie und ich - wir alle sind Dienende und bergen die Gefahr des "Helfersyndroms" in uns drin. Ein Begriff, den allen zugänglich ist: Vor lauter Bestreben, anderen zu helfen, vergessen wir uns selbst. Wir werden krank, unsere Nerven liegen blank und es fällt uns schwer, "nein" zu sagen; oft werden wir ausgenutzt.

Das "ich" darf also zuerst kommen. Besteht denn dann nicht doch die Gefahr, dass wir überborden und derartige Egoisten werden, dass andere darunter leiden müssen?

Ich glaube, hier haben wir genau die Gratwanderung der Definition lokalisiert: Den Unterschied zwischen "gesund und natürlich Selbstliebe zu pflegen" und "egoistisch und arrogant durch die Welt zu gehen"! Letzteren erkennt man nämlich daran, dass ihm egal ist, ob er andere und anderes bei seinem Tun und Lassen verletzt oder umrennt.

Die "gesunde Selbstliebe" rennt niemanden um. Im Gegenteil: Sie sorgt verantwortungsvoll dafür, dass unsere Energie- und Eigenwohl-Tanks aufgefüllt sind, bevor wir uns um andere kümmern. Denn nur dann können wir wirklich für andere da sein! Dann, wenn es auch uns gut geht! Eine gute Bestätigung dazu gibt mir stets folgende Überlebenssituation als Metapher:

Sind Sie auch schon in einem Flugzeug gesessen und haben den Anweisungen des Kabinenpersonals gelauscht? Die erklären einem sachlich die Notfall-Szenarien. Und Müttern, die ihre Kinder mit dabei haben, wir ganz klar gesagt, dass sie im Notfall die Sauerstoffmaske sich selbst zuerst überstülpen. Und erst danach dem Kind. Wem nützt eine Mutter, die zuerst ihr Kind versorgt und danach erstickt?

Wem nützt eine helfende und dienende Person, die dabei oder danach zusammenbricht?

Das Eigenwohl geht vor anderem Wohl - und wir "Helfersyndrömler" können wirklich dienen.

Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben... möchte jedoch diesen Blogbeitrag jetzt abrunden. Vielleicht machen Sie sich eine Freude, und denken in den nächsten Tagen über dieses Thema vermehrt nach. Vielleicht entdecken Sie noch weitere Vorteile und Aspekte im Zusammenhang mit "Selbstliebe"? Ich würde mich über Ihre Kommentare hier sehr freuen.

Selbstliebe ist die Basis von ALLEM. Es birgt die Heilung für uns und dann auch für andere in sich. Und somit auch für unser Miteinander. Lassen Sie uns JETZT bewusst damit beginnen!

Überlegen Sie: 
Wann kann ich mir als nächstes etwas Gutes tun? Tun Sie es! Und geniessen Sie es. :-)



Herzlich, Chantal Perrinjaquet


Donnerstag, 14. August 2014

Angebotsüberflutung? Prioritäten und Co.

(Kennen Sie das, wenn Sie ein Wort mehrmals wiederholen oder aufschreiben - und je öfter Sie dies tun, umso absurder und fremder fühlt sich dieses Wort an?

So ging es mir vorhing grad mit dem Wort "Prioritäten".... wenn ich dieses Wort noch oft schreibe, werden wohl seltsame Abwandlungen an dessen Stelle erscheinen. Verwundern Sie sich also bitte nicht! Alle folgenden Worte mit Endung "... täten" meinen in Wahrheit "Prioritäten". Meine Hand ist versucht, jetzt zum Beispiel "Animositäten" (was bedeutet dies denn..?)  auszudrucken und in meinem innern Auge sehe ich ein Bild einer alten Kirche mit einem "Prioren" davor (was ist ein Prior?).

Inzwischen habe ich den Prioren gegoogelt und herausgefunden, dass es sich um einen Vorsteher eines Kloster handelt. Nun ja. Ich wollte ja über "Prioritäten" schreiben.)

Die intensive Zeit, die uns nun seit vielen Monaten in verschiedensten Farben bewusst begleitet, zeigt sich auch im Thema "Prio-Dings". Wenn das Leben, der Alltag, intensiver erscheint, kommt man nicht drumherum, Prioritäten zu setzen, will man nicht wahnsinnig werden. Finden Sie nicht auch?

Dies ist nicht nur in meinem Bekannten- und Familienkreis, in meinem Berufsalltag und im meinem eigenen Privatleben zu erkennen, sondern auch Netzwerkpartner berichten mir dies im Zusammenhang mit Zu- und Absagen von Kursen und Anlässen. Wir scheinen zur Zeit derart von vielen Dingen überflutet zu sein, dass es uns schwer fällt, uns für etwas zu entscheiden. Hier nur einige Beispiele:

  • Täglich haben wir eine grosse Auswahl von wundervollen geschriebenen, interessanten Artikeln in Zeitungen, in Social Medias (Facebook, Xing, Youtube etc), Newslettern (falls Sie sich hier nicht entscheiden können - lesen Sie auf jeden Fall immer unseren als ersten, dann kann nichts passieren... ;-) ) und online-News-Platformen. Wann haben wir nur die Zeit, diese Geschenke zu lesen?
  • Jedes Wochenende könnten wir an X-verschiedenen Einladungen teilhaben. Für welche sollen wir uns entscheiden? Überall sind nette Menschen, niemanden wollen wir durch unsere Absage verletzen.
  • Es würde uns vielleicht gefallen, etwas für unsere Weiterbildung zu tun. Dazu gibt es ein immer grösserer Angebot an Info-Anlässen, Workshops, Seminaren und berufsbegleitenden Ausbildungen. Für welchen sollen wir uns Entscheiden? Wir wollen weder Zeit noch Geld falsch einsetzen.
Und so weiter. Wir werden überall mit einem riesigen Angebot "überflutet". Könnte man meinen. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dieser Überflutung umzugehen. Man kann sie zum Beispiel ignorieren. Wer weiss, vielleicht verschwindet sie dann plötzlich?

Oder man könnte sie beschimpfen. Indem wir über die Einladung zum Apéro runterziehen, wer will schliesslich schon ein Haus einweihen.

Samstag, 14. Juni 2014

Liegestuhl und Badetuch

Das Wetter der vergangenen Tage lud buchstäblich zum Verweilen in einem Liegstuhl ein, nicht wahr?

Einen Moment lang alles vergessen, sich mit einem guten Buch, einen guten Zeitschrift oder einfach geschlossenen Augen an die Sonne zu setzen.... Dieser Genuss erzeugt auf unser Haut eine Erquickung, unserem Herz ein breites Lächeln und unserer Seele eine tiefere Verbindung zu uns.... Unbezahlbar, finden Sie nicht auch?

Und dabei ist es nicht wichtig, wie lange wir dieses Geschenk geniessen können. Wichtig ist nur unsere Absicht und Einstellung dahinter: 

mit höchster Bereitschaft maximal aufzutanken. 

Sei es durch einem bewussten Moment, sei durch einige gedanken-schweifende Minuten. Kennen Sie das auch, dass nun alleine der Blick auf ein Badetuch oder einen erfrischenden Drink unser Gefühl von "Ferien" und "Erholung" verstärkt? 

So ist es auch mit dem ganzen, oben beschriebenen Erlebnis.

Einigen von uns gelingt es jedoch aus verschiedensten Gründen nicht, sich solche Erfahrungsmomente live "reinzuziehen".